Viel zu oft reden wir nur über Mobilität in Städten. Dabei sind es die Bewohner*innen der weniger dicht besiedelten Räume, die die meisten und längsten Wege zurücklegen, die nicht auf den Bus ausweichen können, keine getaktete Bahnverbindung vorfinden und denen Carsharing bzw. Leih-Fahrräder immer noch wie eine Utopie vorkommen. Die Fraktion der Grünen hat erkannt, dass der ländliche Raum bei der Verkehrswende nicht außer Acht gelassen werden darf.
Mehr als 67 Prozent der Berufspendler*innen in Deutschland fahren mit dem Pkw, wobei 70 Prozent dieser Wege weniger als eine halbe Stunde dauern.1 Die durchschnittliche Länge des Arbeitsweges betrug im Jahr 2018 16,9 Kilometer. Dabei sind die Wege in den dünn besiedelten Räumen abseits der Ballungsräume besonders lang. In großen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns, Brandenburgs und Sachsen-Anhalts legen Beschäftigte im Durchschnitt mehr als 30 Kilometer auf dem Weg zur Arbeit zurück.2 Gerade für diese Menschen ist ein gutes öffentliches Verkehrsnetz entscheidend, wenn die Verkehrswende gelingen soll. Aber auch Möglichkeiten, verschiedene nachhaltige Verkehrsmittel zu kombinieren, müssen im ländlichen Raum gefördert werden.
Eine nachhaltige Mobilitätswende muss vielfältige Angebote machen und BundesRad setzt sich dafür ein, dass vor allem im ländlichen Raum die Lösung nicht immer das Auto sein muss. Die Wähler*innen erwarten, dass die Grünen-Fraktion dieses Versprechen auch einlöst, falls sie nach der Wahl in der Regierungsverantwortung ist. BundesRad hofft, es handelt sich hier nicht nur um Wahlkampf-Blabla, sondern um echte Verkehrswendepolitik.
1 https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/Tabellen/pendler1.html
2 https://www.zeit.de/mobilitaet/2020-02/arbeitsweg-verkehr-berufspendler-ostdeutschland-mobilitaet